Alle anzeigenStudiensammlung Musikinstrumente und Medien am Institut für Musikforschung der Universität Würzburg
Allgemein
Bezeichnung | Studiensammlung Musikinstrumente und Medien am Institut für Musikforschung der Universität Würzburg |
Besonderer Status | Universitätswechsel |
Universität | Julius-Maximilians-Universität Würzburg |
Universitätsort | Würzburg |
Museums- und Sammlungsart | Kulturgeschichte & Kunst |
Museums- und Sammlungsform | Sonstige Sammlungsform |
Sammlungsschwerpunkt | Kulturgeschichte · Musikwissenschaft · Technikgeschichte |
Externe Links |
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Adresse | Julius-Maximilians Universität Würzburg
Institut für Musikforschung Domerschulstraße 13 97070 Würzburg |
Öffnungszeiten | Führungen nach Vereinbarung |
Kontakt | instrumente@uni-wuerzburg.de Dr. Oliver Wiener (Kustos) oliver.wiener@uni-wuerzburg.de Telefon: +49 (0) 931 31 82768 Dr. Thomas Röder Thomas.Roeder@uni-wuerzburg.de Telefon: +49 (0) 931 3181614 |
Beschreibung | Die Studiensammlung Musikinstrumente & Medien am Institut für Musikforschung der Universität Würzburg dient in erster Linie dem Studium der Instrumentenkunde in der musikwissenschaftlichen Lehre. Sie umfasst ca. 350 europäische und außereuropäische Musik- und Klanginstrumente aus unterschiedlichen Stiftungen. Mit ihren Sammlungs-schwerpunkten ist sie primäres Objekt der Auseinandersetzung für die Organologie der historischen Musikwissenschaft und der Ethnomusikologie. Eine Vertiefung in die Geschichte europäischen Klavierbaus ermöglicht sie in gleicher Weise wie die mehrschichtige Beschreibung verschiedener europäischer und außereuropäischer Musikinstrumente. Ihre Aufgabe sieht die Sammlung hier in der Dokumentation, die mittels dieser virtuellen Präsenz so differenziert wie möglich betrieben werden soll. Mit der Anbindung an den Begriff des Medialen wird zudem ein systematischer Reflexionsraum eröffnet, der zwei technische Revolutionen der Moderne einbezieht, die auf die Produktions- und Rezeptionsbedingungen von Musik im allgemeinen fundamentale Einwirkungen hatten, die technische Reproduzierbarkeit und die Digitalisierung. Beide haben zu erheblichen Veränderungen dessen geführt, was unter einem Instrument verstanden werden kann. Die Randständigkeit, mit der in älteren Instrumenten-Systematiken Automaten rubriziert sind, wird schon lange durch die alltägliche Präsenz von Musik konterkariert, die aus Lautsprechern ertönt, hinter denen vielfältige Technologien der Automatisierung, der Produktion, der Speicherung, der Kommunikation und des Abspielens stehen. Gehörte Musik ist in hohem Maße mobil, physikalisch ortlos, dafür aber hoch simulativ, das Instrumentarium zunehmend auf verschiedenen Ebenen modular und virtuell geworden. Komponisten und Interpreten gehen mit diesen technologisch-praktischen Ressourcen seit mehr als zwei Generationen kreativ und kritisch um. Diese Situation fordert eine erneuerte Reflexion auf die Systematik des Musikinstruments heraus. Die Studiensammlung wird sich künftig mit dem Schwerpunkt einer sich erweiternden Schallplattensammlung (derzeit ca. 30000 Einheiten) verstärkt auf eine Archäologie des Abspielmediums und des Sammelns von Musik als kultureller Praxis selbst konzentrieren. Dabei wird auch die Frage verfolgt, inwieweit materielles Medium und Abspieler instrumentalen Charakter erhalten haben. Neben der wissenschaftlichen und didaktischen Aufarbeitung verfolgt die Studien-sammlung Musikinstrumente & Medien eine weitere Intention: die künstlerische Auseinandersetzung mit den Sammlungsbeständen und -räumen. Die Sammlung soll regelmäßig als Ort für Klanginstallationen und künstlerische Aktionen dienen. Diese Intention trägt der starken Erfahrung Rechnung, dass es zur informativen auch alternative Möglichkeiten einer intellektuellen und sinnlichen Auseinandersetzung mit den Sammlungsbeständen gibt, die künstlerisch zu erforschen sind. Die auf diesen Subseiten zur Verfügung gestellten Samples können und sollen frei verwendet werden. |
Stand der Informationen | Juni 2014 |
Bestände
Objektgruppen |
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Stand der Erschließung | Die Objekte der Musikinstrumentensammlung wurden weitgehend erfasst und in Form eines gedruckten Kataloges publiziert (Eschler, 1993). Darüber hinaus gibt es eine öffentliche digitale Liste ausgewählter Objekte, welche zum Teil auch Fotos enthält. In Zukunft sollen die Musikinstrumente zusätzlich als 3-D-Objekte audiovisuell-digital dokumentiert werden. (Stand: Mai 2009) |
Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | Bei der Gründung des Erlanger musikwissenschaftlichen Seminars 1922/23 stiftete Reinhold Neupert (1874-1955), der Geschäftsführer der Nürnberger Filiale des gleichnamigen Bamberger Cembalo- und Klavierherstellers, aus der bedeutenden Sammlung seines Hauses elf Instrumente und etwa ebenso viele Klavier-Vorführmechaniken. Mit diesen Objekten läßt sich die Geschichte des Klaviers, vom Monochord über das Psalterium (Hackbrett) bis zum Wiener Hammerflügel, darstellen. Als der Seminarvorstand Gustav Becking (1894-1945) im Jahre 1930 Erlangen verließ, knüpfte sein Nachfolger Rudolf Steglich (1886-1976) Kontakte zu den Brüdern Hans Rück (1876-1940) und insbesondere Ulrich Rück (1882-1962), Inhabern einer Klavierfirma in Nürnberg, deren Gründer, Wilhelm Rück (1849-1912), um 1880 begann, systematisch Instrumente zu sammeln. Nach dem Krieg dienten Räumlichkeiten der Universität lange Zeit der Unterbringung großer Teile der Sammlung Rück. 1957 schließlich wurden etwas mehr als 50 Instrumente der Universität vermacht; die Sammlung Rück ist heute, wie übrigens auch die Sammlung Neupert, in die Bestände des Germanischen Nationalmuseums integriert. Die in Erlangen verbliebenen Musikinstrumente wurden hingegen erst kürzlich an die Universität Würzburg ausgelagert; sie sind jedoch weiterhin Eigentum der Erlanger Universität. Website der Sammlung |
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