Alle anzeigenComic-Archiv des Instituts für Jugendbuchforschung
Allgemein
Bezeichnung | Comic-Archiv des Instituts für Jugendbuchforschung |
Universität | Goethe-Universität Frankfurt am Main |
Universitätsort | Frankfurt (Main) |
Museums- und Sammlungsart | Kulturgeschichte & Kunst |
Museums- und Sammlungsform | Lehr- und Forschungssammlung |
Sammlungsschwerpunkt | Kulturgeschichte · Kulturwissenschaft · Kunst · Philologie |
Externe Links | |
Adresse | Institut für Jugendbuchforschung Campus Westend Grüneburgplatz 1 60323 Frankfurt am Main |
Öffnungszeiten | Mo-Fr 09:00 - 16:30 (Bibliothek) Bücher und Hefte aus dem Comic-Archiv des Instituts können nur für den Lesesaal bestellt und dort eingesehen werden. |
Kontakt | dolle-weinkauff@rz.uni-frankfurt.de Telefon: +49 (0) 69 798 33001 Dr. Felix Giesa (Kustos) giesa@em.uni-frankfurt.de Telefon: +49 (0699) 798 33008 |
Beschreibung | Gesamtzahl der Objekte: circa 60.000 Objektgattungen: deutschsprachige Comics, einschließlich Manga und Graphic Novel; fremdsprachige Editionen Datierung der Objekte: circa 1890 bis 2014 Erfassung: Die Comic-Sammlung ist vollständig erfasst im lokalen elektronischen Datenbanksystem BISMAS, sie kann von bestimmten Terminals im Lesesaal der Bibliothek für Jugendbuchforschung recherchiert werden. Mit ihrem massiven Auftreten am Jugendzeitschriftenmarkt in den frühen 1950er Jahren galten Comics als Inbegriff der sogenannten Schundliteratur. Wissenschaftliche und andere öffentliche Bibliotheken betrachteten daher den Comic nicht als Sammelgegenstand. Das 1963 gegründete Institut für Jugendbuchforschung verschrieb sich jedoch dem Ziel, „die ganze Breite der vorhandenen Lesestoffe, auch Comics und Heftchenliteratur“ zu erforschen (Klaus Doderer). Basis war eine rasch wachsende institutseigene Sammlung von Comics, die sich anfangs aus den Aktivitäten des Deutschen Jugendschriftenwerks (DJW) gegen das „triviale Jugendschrifttum“ speiste. Das DJW übergab die in großen Mengen eingesammelte „Schundkampfbeute“ der Obhut des frisch gegründeten Instituts als Studienmaterial. Mit dem zu Beginn der 1970er Jahre aufkommenden neuen Interesse an der Medien- und Populärkultur wuchs der Bestand weiter. Verschiedene Privatsammlungen wurden aufgekauft. Bis heute werden die Bestände kontinuierlich durch Lieferungen einiger großer und kleinerer Verlage aus deren laufender Produktion sowie durch private Stiftungen ergänzt. Das Comic-Archiv ist die nahezu einzige, mit Abstand umfangreichste wissenschaftliche Sammlung dieser Art im deutschsprachigen Raum. Die Sammlung bietet einen repräsentativen Querschnitt der Comicproduktion in deutscher Sprache, ergänzt um Klassiker und bedeutsame Ausgaben der „graphischen Literatur“ in englischer und französischer Sprache. Literatur Bernd Dolle-Weinkauff: Vom Kuriositätenkabinett zur wissenschaftlichen Sammlung. Das Comic-Archiv des Instituts für Jugendbuchforschung der Goethe-Universität Frankfurt/Main, in: Imprimatur. Ein Jahrbuch für Bücherfreunde. Neue Folge XIX, 2005, S. 209–224. Bernd Dolle-Weinkauff: Die Anfänge des Comic-Archivs im Institut für Jugendbuchforschung, in: Kinder- und Jugendliteraturforschung Frankfurt, 2005, S. 34–36. Bernd Dolle-Weinkauff: Alma Mater Comicensis – das Institut für Jugendbuchforschung, in: Deutsche Comicforschung, 1. Jg. 2005 (2004), S. 121–123. |
Stand der Informationen | Juni 2011 |
Bestände
Objektgruppen |
|
Stand der Erschließung | Die Sammlung ist bibliothekarisch erfasst und erlaubt die Suche nach einzelnen Indices (wie Autor, Verlag, Titel, Serie, Erscheinungsjahr) sowie eine unbegrenzte Freitextsuche. |
Bedeutende Teilbestände | Es gibt keine Informationen zu Teilbeständen. |
Geschichte
Ereignisse |
|
Geschichte | Dass Comics lange Zeit nicht zum Gegenstand wissenschaftlicher Sammeltätigkeit oder von Bibliotheken zur Verfügung gestellt wurden, lag in der Gattung begründet. Comics galten als unpädagogisch und literarisch verkommen und gehörten daher nicht in Bibliotheken, deren Ziel das Sammeln kulturell angesehener Bestände war. Mit der Gründung des Instituts für Jugendbuchforschung 1963 war der erste Schritt zum Durchbruch dieses starren Gedankens getan. Von Anfang an gehörten Comics zum Sammelrepertoire des Instituts. Mit der Einrichtung der Bundesprüfstelle für jugendgefährdete Schriften 1954 stand ein juristisches Mittel im „Kampf gegen Schundhefte“ zur Verfügung. Es kam zu spektakulären Aktionen, in deren Verlauf insbesondere Comic-Hefte gegen "gute" Jugendliteratur ausgetauscht wurden. An diesen Aktionen beteiligte sich auch das Deutsche Jugendschriftwerk, das, nachdem Kritik an diesen Aktionen einen direkten Vergleich mit den Methoden der Nationalsozialisten nach sich zog, die angehäuften Bestände dem neu gegründeten Institut für Jugendbuchforschung der Universität in Frankfurt am Main übergab. Damit war der Grundstein für die Sammlung gelegt, die seitdem kontinuierlich erweitert wird. Einen weiteren reichlichen Zugang erlebte die Sammlung durch den finanzierten Ankauf bedeutender Privatsammlungen, u.a. von Peter Orban (geb. 1944), dem bekanntesten Privatsammler dieses Genres in Deutschland. Mit Hilfe eines von der DFG geförderten Projektes konnten die Bestände bibliothekarisch erfasst werden. Die Sammlung dient sowohl der Lehre als auch der Forschung. |
Publikationen
Publikationen |
|