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Modell eines Oberharzer Schmelzofens

General
Object NameModell eines Oberharzer Schmelzofens
Individual Model/Group/SeriesSingle Model
Type of ModelModels of Edificial/Technical Constructions
Last UpdateMärz 2011
  
Formal Description
ScaleDimunition
Size (Width, Height, Depth)38,5 x 65,5 x 28,5 cm
MaterialWood · Metal
Manufacture TechniqueHandcraft
Single/Multiple ManufactureIndividual Production
Static/MovableImmobile
DismountableDismountable
  
Description of the Content
Academic DisciplineMetallurgy · History of Engineering
Intended UseTeaching Object
Year of Productionunbekannt
Place of Productionunbekannt
Further InformationDas Modell besteht aus mehreren, Teilen. Der Sockel ist aus einem kastenartig ausgeführten, grau gefassten Bodenteil gefertigt. Vor einer massiven und mit dem Bodenteil fest verbundenen Rückwand, welche nach Art eines Bruchsteinmauerwerks in grauer Farbe bemalt ist, steht mittig der schmale Schachtofen. Er ist mit rotem Ziegelmauerwerk gefasst. Der Ofen ist auf der rechten Seite mit einer Bogenöffnung versehen, von oben wird er durch eine schräg angebrachte Metallklappe verschlossen. Daneben sind Treppenstufen angebracht. Der Schacht kann als Einzelteil abgenommen werden, die unteren beiden Segmente des eingesetzten, dreiteiligen Herdes sind inzwischen fest verbunden.

Zur linken Seite des Schachtes schließen sich ebenfalls mit rotem Ziegelmauerwerk bemalte Flugstaubkammern mitsamt Esse an. Pro Kammer ist eine Arbeitsöffnung vorhanden. Das Kammersystem ist fest mit der Rückwand des Modells verbunden. Zur rechten Seite des Schachtes befindet sich ein abnehmbares Stück Mauerwerk. Davor sind auf einer in das Bodenteil gelegten Holzplatte der schwarze Vorherd, ein weiteres möglicherweise Brennmaterial symbolisierendes schwarzes Holzteil und eine abschließende schwarze Metallplatte befestigt.

In der Vertiefung in der Rückwand des Modells befinden sich die Anschlussöffnungen für ein Gebläse. Weiter oben sind zwei mit schwarzen Metallklappen verschlossene Arbeitsöffnungen zu den Flugstaubkammern zu sehen. Auf allen Seiten des Modells sind schwarze Metallmaueranker angebracht.

In einem am 27.Oktober 1800 von Gottfried Benjamin Bernhardt erstellten Kostenvoranschlag bezüglich der Anschaffung von Modellen für das chemische Laboratorium der Bergakademie findet sich auch ein „Oberharzer Hoheofen“.

Die Anschaffung ist nicht aktenkundlich vermerkt, allerdings findet sich ein „Harzer Hohofen“ unter den 1815 an das Hüttenmuseum Halsbrücke abgegebenen Modellen. Insgesamt werden zwei Harzer Hochöfen des chemischen Laboratoriums in der 1826 verfassten Aufstellung des Oberhüttenamtes sowie im Katalog des Hüttenmuseums erwähnt. Beide werden mit der Bestandsauflösung des Hüttenmuseums 1860 wieder an die bergakademische Modellsammlung abgegeben.

Text nach Wobbe 2009 
Publications
  
Reference Object
Reference ObjectOberharzer Schmelzofen (Metallverhüttung - Bleiarbeit)
Type of BuildingEconomical Construction
ContinentEurope
Place/RegionHarz
Economic SectorProcessing Industry
FunctionCommercial
Reference Object
Description / Abstract
Der hier modellierte Schachtofentyp wurde in ähnlicher Form bei den Oberharzer Silberhütten, z.B. in Clausthal oder Andreasberg und bei der sogenannten Oberharzer Niederschlagsarbeit eingesetzt.

Dabei schmolz man die von oben in den Schacht eingebrachten silberhaltigen Bleiglanzschliche zusammen mit Schlacken vorheriger Prozesse hauptsächlich auf Werkblei. Dieses floss aus dem hier einförmig dargestellten Herd über den Stich in einen Vorherd. Den Schmelzprozess unterstützte ein an die Rückseite des Ofens angeschlossenes Gebläse.

Die Rauchgase wurden in dem darüberliegenden Flugstaubkammersystem durch die Zugbrechung, also die plötzliche Änderung der Zugrichtung der Rauchgase aufgrund der baulichen Gegebenheiten, von ihren festen Bestandteilen befreit. Der sich in den Kammern absetzende Flugstaub konnte von Zeit zu Zeit durch Zugangstüren abgezogen und wieder in den Hüttenprozess rückgeführt werden.

Nur bei älteren Schachtöfen, wie dem hier vorliegenden, waren die Flugstaubkammern unmittelbar darüber angebracht. Später verband man separat stehende und wesentlich größer dimensionierte Flugstaubkammern über Flugstaubkanäle mit mehreren Öfen einer Hütte.

Text nach Wobbe 2009 
  
Reference Collections
Modellsammlung, Technische Universität Bergakademie Freiberg · Details
CollectionModellsammlung, Technische Universität Bergakademie Freiberg
Permanent LocationKustodie
Old Inventory Numbers65
Restoration rsp.
Conservation Condition
gut
Further InformationHandschriftlich ist die „65“ auf der Rückseite des Modells vermerkt.

Auf der Vorderseite des Modells sind die Klappen der zwei Arbeitsöffnungen nicht mehr vorhanden. Auf der Rückseite fehlen Teile der Maueranker, ebenso ein Schließbügel einer der dortigen Klappen.
An der Esse wurden zwei Leisten an der Krone später angefügt. Die Kanten besonders am Sockel sind bestoßen. Die Farbfassung ist zum Teil schadhaft.