Alle anzeigenModell einer Bessemer‐Birne mit drehbarer Gießpfanne
Allgemein
Titel | Modell einer Bessemer‐Birne mit drehbarer Gießpfanne |
Einzelmodell/ Gruppe/ Reihe | Einzelmodell |
Modellart | Modelle von Bauwerken und baulichen / technischen Anlagen |
Stand der Informationen | April 2011 |
Formale Beschreibung
Maßstab | Verkleinerung |
Maße (Breite x Höhe x Tiefe) | 166 x 109 x 73 cm |
Material | Gips · Holz · Metall |
Herstellungstechnik | Handarbeit |
Einzel-/ Mehrfachanfertigung | Einzelfertigung |
Statisch/Beweglich | Statisch |
Zerlegbarkeit | Nicht zerlegbar |
Inhaltliche Beschreibung
Disziplin | Bergbauwesen · Metallurgie · Verfahrenstechnik |
Verwendungszweck | Lehrobjekt |
Weitere Informationen | Das Modell der Vorrichtung bildet eine Einheit mit dem Sockel, welcher eine halbkreisförmige Abstichgrube aufweist. In dieser befindet sich eine an einem mit Gegengewicht versehen und drehbar gelagerten Metallträger befestigte Gießpfanne. Im Boden der Grube ist eine Rohrleitung für Luft versenkt. An die Grube schließt sich ein mit einer Treppe versehener Gang an, der von dem als Rundbogen ausgeführten Sockel einer Esse überspannt wird. Sie ist in der Art einer ziegelroten Backsteinmauer bemalt und weist metallene Maueranker sowie einen derartigen Gichtabzug auf. Die Bessemer-Birne ist mit Hilfe von Zapfen zwischen Grube und Esse kippbar in metallenen Ständern gelagert. Im Hintergrund befindet sich ein mit Kurbeln versehener Steuerungsmechanismus, der den Zustrom von Luftdruck aus dem erwähnten Luftleitungssystem für einen liegenden Messingzylinder kontrolliert. Über dessen als Zahnstange ausgeführte Zylinderstange wird wiederum das Zahnrad am hinteren Lagerungszapfen der Birne gedreht und damit deren Kippbewegung ausgeführt. Vom Rohr zur Luftleitung wird ein Rohr zum vorderen, hohlen Zapfen der Birne geführt. Die Gießpfanne scheint mit gelblich bemaltem Gips ausgekleidet zu sein. Sämtliche Metallteile sind, mit Ausnahme derjenigen aus Messing sowie der Luftleitungen, in schwarzer Farbe gefasst. Text nach Wobbe 2009 |
Publikationen |
|
Bezugsgegenstand
Bezugsgegenstand | Bessemer-Birne |
Typ des Bauwerks | Wirtschaftsanlage |
Person | |
Kontinent | Europa |
Wirtschaftssektor | Verarbeitendes Gewerbe |
Funktion | Gewerblich |
Bezugsgegenstand Beschreibung | Die Bessemerbirne wird für ein Verfahren zur Stahlerzeugung nach dem Entwickler Henry Bessemer benannt. Bessemer entwickelte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in England diese Technik, die heute nicht mehr angewendet wird. Die Bessemerbirne besteht aus einem zylinderförmigen und feuerfesten Gefäß. Luft bzw. reiner Sauerstoff wird durch das flüssige Roheisen geblasen. Dabei verbrennt der Kohlenstoff und die Temperaturen im Ofen können steigen. Sobald der Kohlenstoffgehalt des Roheisens unter einen bestimmten Wert gesunken ist (Eisen-Kohlenstoff-Verhältnis), spricht man von Stahl. Die Bessemerbirne ist ein sogenannter bodenblasender Konverter. Damit die Bessemermethode funktioniert, muss das Roheisen phosphor- und schwefelarm sein. Roheisen ohne diese Eigenschaft wird in der Thomasbirne zu Stahl verarbeitet. |
Bestandsnachweis
Sammlung Eisenmetallurgie, Technische Universität Bergakademie Freiberg · Details
Sammlung | Sammlung Eisenmetallurgie, Technische Universität Bergakademie Freiberg |
Aktueller Standort | Nonnengasse 22 - Depot |
Restauratorischer bzw. Konservatorischer Zustand | gut |
Sonstiges | Einziges erhaltenes Modell aus der Sammlung des Instituts für Eisenhüttenkunde. Die Gipsfüllung in der Gießpfanne ist etwas angeschlagen, auch das Holz im unteren Teil der Esse ist bestoßen. Das Metall der Luftleitungsrohre in der Grube sowie des Gichtabzugs scheint leicht korrodiert zu sein, einige Maueranker an der Esse sind rostig. |