Alle anzeigenModell einer Schwefelsäure-Anlage
Allgemein
Titel | Modell einer Schwefelsäure-Anlage |
Einzelmodell/ Gruppe/ Reihe | Einzelmodell |
Modellart | Modelle von Bauwerken und baulichen / technischen Anlagen |
Stand der Informationen | April 2011 |
Formale Beschreibung
Maßstab | Verkleinerung 1:25 |
Maße (Breite x Höhe x Tiefe) | Ca. 376 x 100 x 81 cm |
Material | Holz · Metall |
Herstellungstechnik | Handarbeit |
Einzel-/ Mehrfachanfertigung | Einzelfertigung |
Statisch/Beweglich | Statisch |
Zerlegbarkeit | Nicht zerlegbar |
Inhaltliche Beschreibung
Disziplin | Chemie · Verfahrenstechnik |
Verwendungszweck | Lehrobjekt |
Herstellungsjahr | zwischen 1910 und 1925 (Gründung der Metallbank u. Metallurgischen Gesellschaft A. G. und Ende der Dienstzeit von Braun) |
Herstellungsort | Freiberg |
Herstellung/Vertrieb | |
Weitere Informationen | Das Modell weist im linken Bereich eine Turmkonstruktion mit zwei Metallzylindern auf, die von einem Gerüst gehalten werden. Dahinter befindet sich ein kleinerer, freistehender Metallzylinder. Aus der Oberseite der ersteren führen Rohrleitungen zu einer großen, länglichen Kammer im vorderen Bereich des Modells. Diese ist über weitere Rohrleitungen mit zwei dahinter liegenden, jeweils kleineren Kammern verbunden. |
Publikationen |
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Bezugsgegenstand
Bezugsgegenstand | Schwefelsäure-Anlage, ausgeführt von der Metallbank und Metallurgischen Gesellschaft AG zu Frankfurt a.M. |
Typ des Bauwerks | Wirtschaftsanlage |
Person | |
Kontinent | Europa |
Wirtschaftssektor | Verarbeitendes Gewerbe |
Funktion | Gewerblich |
Bezugsgegenstand Beschreibung | Das Modell zeigt eine modernere Anlage zur Herstellung von Schwefelsäure mit Hilfe von Bleikammern. Das Mitte des 18. Jahrhunderts in England entwickelte großtechnische Verfahren wurde in Freiberg ab 1857 zunächst in Muldenhütten, später auch in Halsbrücke eingesetzt. Die bei der Erzröstung entstehenden schwefligen Röstgase mussten zunächst in sogenannten Konzentrations-Apparaten von arseniger Säure befreit werden, die andernfalls die Schwefelsäure verunreinigt hätte. Danach leitete man die Gase in Bleikammern ein, deren Decken und Seitenwände aus zusammengelöteten und an einem Holzgerüst befestigten, säurebeständigen Bleiplatten bestanden. In den Kammersystemen aus zwei oder mehr Einzelkammern setzte sich das Schwefeldioxid im Röstgas durch das Einblasen von Wasserdampf zu etwa 60-prozentiger Schwefelsäure, der sogenannten Kammersäure, um. Diese sammelte sich in einer Bodenschale und konnte dort entnommen werden. Die bei der Reaktion ebenfalls entstehenden umweltschädlichen Stickoxide wurden in den 1827 von Joseph Louis Gay-Lussac entwickelten und den Bleikammern nachgeschalteten Gay-Lussac-Türmen mit Schwefelsäure aus den Abgasen ausgewaschen. Ein weiteres, 1859 von John Glover entwickeltes Verfahren zur Verbesserung des Bleikammerverfahrens konnte auf den Freiberger Hütten nicht eingesetzt werden, da die Röstgase durch die Passage der langen Flugstaubkanäle bereits zu weit abgekühlt waren. Text nach Wobbe 2009 |
Bestandsnachweis
Modellsammlung, Technische Universität Bergakademie Freiberg · Details
Sammlung | Modellsammlung, Technische Universität Bergakademie Freiberg |
Aktueller Standort | Zentrale Beschaffungsstelle (ZBS) |
Restauratorischer bzw. Konservatorischer Zustand | mäßig |
Sonstiges | Beschriftungen: „Schwefelsäure‐Anlage. Ausgeführt von der Metallbank u. Metallurgischen Gesellschaft A. G. zu Frankfurt a. Main. 1:25 d. n. Gr. Gefertigt i. d. Modellwerkstatt der Sächs. Bergakademie zu Freiberg i. S. R. Braun Modellmeister.“ (Holzschild, Langseite) Die Metallteile korrodieren, aufgrund der Lagerungssituation ist das gesamte Modell zudem sehr verstaubt. |