Alle anzeigenModell des Bergsturzes von Goldau 1806
Allgemein
Titel | Modell des Bergsturzes von Goldau 1806 Englisch: Model of the landslide of Goldau 1806 |
Originaltitel | |
Externe Links | |
Einzelmodell/ Gruppe/ Reihe | Modellreihe |
Modellart | Landschaftsmodelle |
Stand der Informationen | März 2011 |
Formale Beschreibung
Maßstab | Verkleinerung |
Maße (Breite x Höhe x Tiefe) | 107 x 27 x 60 cm |
Gewicht | Ca. 5 kg |
Material | Gips · Holz · Stein |
Herstellungstechnik | Handarbeit |
Einzel-/ Mehrfachanfertigung | Mehrfachfertigung |
Statisch/Beweglich | Statisch |
Zerlegbarkeit | Nicht zerlegbar |
Inhaltliche Beschreibung
Disziplin | Geographie · Geologie · Geowissenschaften |
Verwendungszweck | Ausstellungsobjekt · Lehrobjekt · Objekt mit repräsentativer Funktion · Präsentationsobjekt |
Herstellungsjahr | zwischen 1809 und 1811 |
Herstellungsort | Schweiz |
Herstellung/Vertrieb | |
Weitere Informationen | Das Modell besteht aus zwei Einzelmodellen, wobei die Situation vor und nach dem Bergsturz dargestellt wird. Das Modell ist zum Schutz vor Staub in Glasvitrinen untergebracht. Ohne die Glasvitrinen wiegt ein Modell circa 4,5 bis 5 Kilogramm. Das Modell basiert auf einem Originalmodell des Schweizer Schneiders Joseph Martin Baumann (1767-1837). Dieser fertigte kurz nach dem Ereignis ein Relief der Situation vor und nach dem geologischen Massenereignis in den Maßen 2,25 x 0,95 m. Daneben fertigte er noch kleinere Modelle in den Abmessungen 110 x 60 cm bzw. 80 x 60 cm. Nach Baumanns Tod galten die Modelle für einige Jahre als nicht auffindbar. Nach ihrer Wiederentdeckung durch den ehemaligen Mitarbeiter Baumanns, Felix Donat Kyd, wurden die kleineren Modelle kopiert und Kyd trieb Handel damit. Wie viele Kopien es davon gibt, ist nicht bekannt. |
Archivmaterial | |
Bezugsgegenstand
Bezugsgegenstand | Bergsturz von Goldau vom 2. September 1806 |
Kontinent | Europa |
Ort/Region | Goldau (Schweiz) |
Externe Links | |
Bezugsgegenstand Beschreibung | Bergstürze sind geologische Massenbewegungen, bei denen mehr als eine Million Kubikmeter Stein ins 'Rutschen! geraten. Der Bergsturz von Goldau 1806 zählt zu diesen Massenbewegungen mit einem Volumen von circa 40 Million Kubikmetern. Das Ereignis kostete 457 Menschen das Leben und zerstörte die Dörfer Röthen, Buosingen und Goldau fast vollständig. Der Bergsturz, obwohl von seinen Ausmaßen bei Weitem nicht der größte, ist in seinen Folgen aber bis heute nachwirkend. Noch heute klingen alljährlich zum Gedenken an die Opfer die Glocken im neu errichteten Goldau. Vergessen ist dabei nichts. Der Rossberg steht weiter unter wissenschaftlicher Beobachtung und ein erneutes Abrutschen ist möglich. Nur wird das heute nicht mehr in einer Katastrophe enden, da die 'Vorwarnzeit' bei geomorphologischen Prozessen dieser Art doch meist recht lang ist, da sich die Rutschung bereits weit im Vorfeld ankündigt und von Wissenschaftlern das mögliche Ausmaß rechtzeitig interpretiert wird. Die Ursachen waren bereits kurz nach dem Bergrutsch bekannt, die instabile Lage der Nagelfluhschichtung des Berges und der lang anhaltende Niederschlag führen letztendlich zum Abrutschen des Hanges. Auch wenn noch einige Zeitzeugen an göttliche Zeichen glaubten, so waren die meisten Menschen von den natürlichen und wissenschaftlich erklärbaren Tatsachen überzeugt. Anders als noch beim 'großen' Erbeben von Lissabon von 1755 wurde keine 'Strafe Gottes' mehr in dem Ereignis von 1806 gesehen. Die Nachricht von der Katastrophe fand in Europa sehr schnell Verbreitung. Menschen aus der ganzen Schweiz eilten nach Goldau um zu helfen, aber auch um die Ausmaße der Katastrophe mit eigenen Augen zu sehen. Carl Zay verfasste nur wenige Tage nach dem Bergrutsch sein Buch "Goldau und seine Gegend, wie sie war und was sie geworden", dass 1807 erschien und bis heute die eindrücklichste Beschreibung der Katastrophe darstellt. |
Bestandsnachweis
Geomorphologisch-Geologische Sammlung, Humboldt-Universität zu Berlin · Details
Sammlung | Geomorphologisch-Geologische Sammlung, Humboldt-Universität zu Berlin |
Ständiger Aufbewahrungsort | Geografisches Institut der Humboldt-Universität zu Berlin |
Aktueller Standort | Erdgeschoss im Altbau |
Restauratorischer bzw. Konservatorischer Zustand | beide Reliefs sind 2012 gereinigt worden |
Nutzung | Repräsentation |