Alle anzeigenModell eines Silbertreibeherdes mit Kran
Allgemein
Titel | Modell eines Silbertreibeherdes mit Kran |
Einzelmodell/ Gruppe/ Reihe | Einzelmodell |
Modellart | Modelle von Bauwerken und baulichen / technischen Anlagen |
Stand der Informationen | April 2011 |
Formale Beschreibung
Maßstab | Vergrößerung |
Maße (Breite x Höhe x Tiefe) | Ca. 35 x 33 x 40 cm |
Material | Holz · Metall |
Herstellungstechnik | Handarbeit |
Einzel-/ Mehrfachanfertigung | Einzelfertigung |
Statisch/Beweglich | Statisch |
Zerlegbarkeit | Zerlegbar |
Inhaltliche Beschreibung
Disziplin | Metallurgie · Technikgeschichte |
Verwendungszweck | Lehrobjekt |
Weitere Informationen | Das sehr detailliert ausgearbeitete Modell besteht aus mehreren Teilen. Auf einer dunkelgrauen Bodenplatte und vor einer darauf befestigten massiven Rückwand befindet sich der fast runde Herd. Im unteren Bereich ist dieser mit einer grauen Steinmauerung versehen, der Mittelteil mit einer weißen Mauerung. Den Abschluss bildet ein rot gefasster und mit einer Arbeitsöffnung versehener Holzaufsatz. Rechts an den Herd schließt sich der ebenfalls mit grauem Mauerwerk versehene Feuerungsofen an, lediglich die obere Arbeitsöffnung zum Feuerungsraum umgibt rotes Mauerwerk. Die Öffnung zum Aschenfall ist mit einer schwarzen Metallklappe verschlossen. Es sind einige Maueranker am Modell angebracht. Sowohl Treibeherd als auch Feuerungsofen scheinen aus separaten Teilen gefertigt zu sein. Die schwarze Herdabdeckung, eine Metallkonstruktion, wird über Ketten von einem nebenstehenden hölzernen Kran gehalten. Dieser ist schwenkbar an einer Holzsäule gelagert, so dass die Herdabdeckung vom Ofen genommen werden kann. In der bogenförmigen Vertiefung in der Rückwand des Modells befinden sich zwei Anschlussöffnungen für Gebläse. Diese sind auf der Rückseite der Wand von rotem Mauerwerk umgeben. Ein „Treibeheerd“ wird unter den 1815 an das Hüttenmuseum Halsbrücke abgegebenen Modellen aufgeführt, allerdings wird dieser nicht in einer diesbezüglichen Aufstellung des Oberhüttenamts sowie in einem Katalog des Hüttenmuseums aufgeführt. Erst 1839 ist wieder ein Modell eines „Freiberger Treibeheerdes“ bei der Übergabe der Modelle aus dem chemischen Laboratorium an die allgemeine Modellsammlung belegt. 1840 wird ebenfalls ein Treibeherd aufgeführt. Die letzte aktenkundliche Erwähnung eines Treibeherds findet sich 1861 innerhalb einer Auswahl von Modellen für den „Zeichnenunterricht“ Eduard Heuchlers (1801-1879) an der Bergakademie. Ob es sich bei den hier erwähnten Modellen jeweils um dasselbe oder gar um das hier vorliegende Modell handelt, ist nicht nachprüfbar. Text nach Wobbe 2009 |
Publikationen |
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Bezugsgegenstand
Bezugsgegenstand | Silbertreibeherd mit Kran (Silbergewinnung - Trockener Weg) |
Typ des Bauwerks | Wirtschaftsanlage |
Kontinent | Europa |
Ort/Region | Sachsen |
Bau- und Entstehungszeit | 19. Jahrhundert |
Wirtschaftssektor | Verarbeitendes Gewerbe |
Funktion | Gewerblich |
Bezugsgegenstand Beschreibung | Zum Abtreiben von Werkblei und dem Ausbringen des darin enthaltenen Silbers dienten spezielle Flammöfen, die sogenannten Treibeherde. Auf einem runden, kesselförmig vertieften Herd wurde das Werkblei geschmolzen, wobei das Blei unter Einfluss der Umgebungsluft oxidierte und als Bleiglätte durch eine Öffnung am Herdrand abfloss. Hier konnte zudem weiteres Werkblei zum Aufkonzentrieren des Silbers eingetragen werden. Gegen Ende des Prozesses blieb nur noch eine dünne, in Regenbogenfarben schillernde Haut von Glätte auf der Silberschmelze zurück. Riss diese auf, so kam das glänzende Silber zum Vorschein – der sogenannte Silberblick. Der hier vorliegende und bei den Freiberger Hütten genutzte deutsche Treibeherd bestand aus dem mit Mergel ausgeschlagenen Herd in einer rund ausgeführten Ummauerung. Das Gewölbe wurde von einem mittels Kran bewegbaren Eisenhut bedeckt. Seitlich am Herd angebaut, befand sich die Feuerung für Braunkohlen. Zur Unterstützung der Oxidation konnten Gebläse über zwei Düsen an der Rückseite angeschlossen werden. Das durch den Treibeprozess dargestellte Blicksilber musste anschließend noch auf dem Feinbrennherd von letzten Unreinheiten gereinigt werden. Text nach Wobbe 2009 |
Bestandsnachweis
Modellsammlung, Technische Universität Bergakademie Freiberg · Details
Sammlung | Modellsammlung, Technische Universität Bergakademie Freiberg |
Ständiger Aufbewahrungsort | Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg |
Aktueller Standort | Dauerausstellung |
Inventarnummer | MH Nr. 9 |
Sonstiges | Das Modell ist beschriftet mit „Eigentum des Metallhütten-Institutes der Bergakademie Freiberg Nr. 9“ (Metallschild, Rückseite) Eine Ofenklappe mitsamt Scharnieren fehlt, ebenso ein Maueranker hinten rechts. Die Kanten des Modells sind generell leicht bestoßen, die Farbfassung ist an diesen Stellen schadhaft. |