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Modell eines Faltenstranges [nach Cloos]

Allgemein
TitelModell eines Faltenstranges [nach Cloos]
Englisch: Model of a fold [according to Cloos]
Einzelmodell/ Gruppe/ ReiheEinzelmodell
ModellartLandschaftsmodelle
Stand der InformationenMärz 2011
  
Formale Beschreibung
MaßstabVerkleinerung
Maße (Breite x Höhe x Tiefe)29 x 7 x 36 cm
GewichtCa. 5 kg
MaterialGips
HerstellungstechnikHandarbeit
Statisch/BeweglichStatisch
ZerlegbarkeitNicht zerlegbar
  
Inhaltliche Beschreibung
DisziplinGeographie · Geologie · Geowissenschaften
VerwendungszweckLehrobjekt
Herstellung/Vertrieb
Weitere InformationenEinleitungstext zur Betrachtung des Modells: "Grundaufgabe tektonischer Forschung ist es, beobachtete Strukturen auf bestimmt gerichtete und geartete Spannungszustände zurückzuführen und diese letzteren auf ebenso zu definierende äußere Beanspruchungen zu beziehen.
H. CLOOS führte zum Studium dieser Fragen tektonische Modellversuche durch, die den Ablauf tektonischer Bewegungsvorgänge, von denen in der Natur i.a. nur ihr strukturelles Ergebnis, nicht aber ihr Entstehen beobachtet werden kann, zeigen.
Als Versuchsmaterial diente Tonschlamm, der den Anforderungen des Physikers an ein geologisches Experiment gerecht wird: Er verkleinert die Materialeigenschaften im Maßstab des Modells, d.h. Festigkeit und Dimension des Modells einerseits und die gleichen Größen in der Natur anderseits sind einander proportional.
Die an diesen Modellen analysierten Strukturformen ähneln den entsprechenden Beobachtungen in der Natur bis in kleinste Einzelheiten. Analoge Formen lassen jedoch auf analoge Genese schließen. Die Analyse der Bewegungsvorgänge im Modell gibt somit der großtektonischen Synthese ein Mittel in die Hand, zahlreiche Probleme der Gebirgsbildung einer Lösung näherzubringen."
(siehe dazu: Künstliche Gebirge)

Das Modell ist massiv aus Gips gefertigt. Auf der Rückseite findet sich eine Aufhängung aus Metall, um das Modell an die Wand hängen zu können.

Das Modell zeigt einen "Faltenstrang mit sichtbarem Achsengefälle in komplizierter Weise von steil einfallenden diagonalen Horizontalverschiebungen und mittelsteil einfallenden querschlägigen Verwerfungen durchsetzt und zerlegt".
(Erläuterungstext zum Modell) 
Publikationen
  
Bezugsgegenstand
BezugsgegenstandFaltenstrang bzw. Faltenzug (Geologie)
Externe Links
Bezugsgegenstand
Beschreibung
Bei einem Faltenstrang oder Faltenzug handelt es sich um das Ergebnis eines geologischen "Verbiegens" der Erdkruste. Der Faltenzug ist in Richtung der Faltenachse, d.h. die Linie der stärksten Krümmung bzw. senkrechte Linie zur Faltung, weit ausgedehnt. Geomorphologisch wird der Faltenstrang als Höhenzug bzw. Höhenrücken wahrgenommen. Dabei kann der Höhenzug mit einem ebenfalls parallel angelegten Becken korrespondieren. Die Voraussetzung dazu finden sich im Entstehungsprozess und Alter der geologischen Erscheinung.

Zu Faltensträngen aus: Otto Ampferer "Geometrische Erwägungen über den Bau der Alpen" (Vortragsbericht) Mitteilungen der Geologischen Gesesellschaft Wien Vol. 12: 135-174.
"Der Verlauf der Faltenstränge ist selten ein gerader, meist ein oft mannigfach gebogener. Es sind dabei die großen, einheitlichen Verbiegungen solcher Stränge von kurzen, scharfen Knickungen leicht zu unterscheiden, welche auch zumeist nur einzelne Fasern des ganzen Faltenstranges betreffen. Mit dem gebogenen Verlauf der irdischen Faltenstränge sind eine Anzahl von wichtigen Fragen verbunden.
Vom Standpunkte der Kontraktionshypothese aus hatte das Auftreten gebogener Faltenstränge nichts Verwunderliches.
Nimmt man an, daß sich innerhalb der langsam schrumpfenden Erdhaut Schollen von festerer Beschaffenheit befinden, so müssen sich um solche Schollen herum Faltenringe bilden." (S. 145) 
  
Bestandsnachweis
Geomorphologisch-Geologische Sammlung, Humboldt-Universität zu Berlin · Details
SammlungGeomorphologisch-Geologische Sammlung, Humboldt-Universität zu Berlin
Ständiger Aufbewahrungsort Sammlungsraum
Restauratorischer bzw.
Konservatorischer Zustand
restauriert für Fotoaufnahmen
ProvenienzSchenkung
SonstigesDieses Modell stand in der Dauerausstellung des Museums für Naturkunde bis zur Schließung des Geologischen Institutes im Zuge der 3. Hochschulreform der DDR 1968. Danach kam es mit vielen anderen geologischen Objekten zum Geographischen Institut. Es befindet sich dort in der ursprünglich im Museum verwendeten Vitrine.