Alle anzeigenModell eines Zugflammofens
Allgemein
Titel | Modell eines Zugflammofens |
Einzelmodell/ Gruppe/ Reihe | Einzelmodell |
Modellart | Modelle von Bauwerken und baulichen / technischen Anlagen |
Stand der Informationen | März 2011 |
Formale Beschreibung
Maßstab | Verkleinerung |
Maße (Breite x Höhe x Tiefe) | 50 x 68,5 x 39,5 cm |
Material | Holz · Metall |
Herstellungstechnik | Handarbeit |
Einzel-/ Mehrfachanfertigung | Einzelfertigung |
Statisch/Beweglich | Statisch |
Zerlegbarkeit | Zerlegbar |
Inhaltliche Beschreibung
Disziplin | Metallurgie · Technikgeschichte |
Verwendungszweck | Lehrobjekt |
Weitere Informationen | Der nach links leicht abfallende, flache Ofen ist komplett mit einem Gitter aus metallenen, schwarz bemalten Mauerankern und Metallschienen umzogen. Die darunter sichtbaren Ofenmauern sind mit rotem Ziegelmauerwerk bemalt. Da die Ofendecke fehlt, kann man direkt in den ovalen Herdraum blicken. Dessen Boden ist schwarz gefasst, während die Seitenwände hier weißes Mauerwerk andeuten. Die Arbeitsöffnungen vorne und an der rechten Ofenseite sind mit schwarzen, beweglichen Metallschilden verschließbar. Auf der Ofenrückseite befindet sich eine Abstichöffnung. An der vom Grundriss her etwas schmaleren linken Modellseite befindet sich der Feuerungsraum mit einem schwarzen Holzrost und einer weiteren Arbeitsöffnung. Der Aschenfall ist über eine in den grau bemalten Sockel eingearbeitete Treppe erreichbar. Rechts hinter dem Herd ist die vordere Hälfte der Esse in roter Ziegelmauerwerk in den Sockel eingesetzt. Sie weist im unteren Bereich eine Öffnung für die Einleitung der Rauchgase auf. Neben einigen Mauerankern ist auch die verzierte Krone der Esse zu bemerken. Text nach Wobbe 2009 |
Publikationen |
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Bezugsgegenstand
Bezugsgegenstand | Zugflammofen (Metallverhüttung - Bleiarbeit) |
Typ des Bauwerks | Wirtschaftsanlage |
Kontinent | Europa |
Ort/Region | Sachsen |
Bau- und Entstehungszeit | 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts |
Wirtschaftssektor | Verarbeitendes Gewerbe |
Funktion | Gewerblich |
Bezugsgegenstand Beschreibung | Zugflammöfen wurden ab 1844 auf den Freiberger Hütten für die Bleischlackenarbeit genutzt. Das beinhaltet das nochmalige Schmelzen von Schlacken aus der Bleiarbeit, um noch enthaltene Metallreste zu gewinnen. Sie wurden aber auch für das Verschmelzen von Kupfererzen eingesetzt. Bei diesen Flammöfen strichen die Feuerungsgase von der separaten Feuerungsstelle aus über den ovalen, leicht muldenförmigen Herd zu einer an den Ofen angeschlossenen Esse. Der Herd wurde von einem in Richtung des Gasstromes abfallenden Gewölbe überspannt. Diese Gewölbeform wie auch der von der Esse erzeugte Unterdruck unterstützten die Ausnutzung der Feuerungsgase und damit den Schmelzprozess. Das Schmelzgut wurde über eine Arbeitsöffnung in der Gewölbedecke auf Herd gebracht. Während des Schmelzvorganges konnten Hüttenarbeiter das Schmelzgut mit entsprechendem Hüttengezäh von der Arbeitsöffnung an der Schmalseite des Herdes aus bearbeiten, eine weitere, an einer Langseite befindliche Arbeitsöffnung ermöglichte ebenfalls den Zugriff auf den Schmelzraum. Das Abstechen des gewünschten Produkts, wie beispielsweise Werkblei, erfolgte über eine Stichöffnung an einer Langseite des Ofens. Text nach Wobbe 2009 |
Bestandsnachweis
Modellsammlung, Technische Universität Bergakademie Freiberg · Details
Sammlung | Modellsammlung, Technische Universität Bergakademie Freiberg |
Ständiger Aufbewahrungsort | Kustodie |
Alte Inventarnummern | V.5 |
Restauratorischer bzw. Konservatorischer Zustand | mäßig |
Sonstiges | Das Modell ist auf der linken Seite handschriftlich mit "V.5" gekennzeichnet. Das Modell ist unvollständig. So fehlen die Ofendecke, der Verbindungskanal zwischen Ofen und Esse sowie der komplette hintere Teil der Esse, auch das Metallschild der rechten Arbeitsöffnung mitsamt Kette ist nicht mehr vorhanden. An der Essenkrone sind zudem zwei Holzteile in jüngerer Zeit ersetzt worden. Der Sockel ist stark beschlagen. Die Farbe ist dort und an den (ehemaligen) Reibungsstellen zwischen den Modellteilen schadhaft. Obwohl der Herd augenscheinlich aus zwei Teilen besteht, saßen beide Teile bei der Zustandsdokumentation sehr fest. Da eine Teilung des Modells zu Anschauungszwecken aufgrund der inzwischen fehlenden Herddecke nicht mehr nötig ist, wurde von einem nachdrücklicheren Trennversuch abgesehen. |